Kein Weiter so!
In Stuhr wird weiterhin versucht, Verkehrsprobleme dieses Jahrhunderts mit Mitteln aus dem letzten Jahrtausend zu lösen: Ampeln statt Kreisverkehr, Straßenbahn auf Eisenbahnlinien, Autos gegen Fahrräder und Fußgänger, teuren ÖPNV statt kostenlosen Ortsbus in der Gemeinde Stuhr und Vieles mehr. Die von „Besser“ im Rahmen des Mobilitätskonzepts eingebrachte und zwischenzeitlich umgesetzte Idee einer verlässlichen Vertaktung der Linie 55 hat sich als voller Erfolg erwiesen.
Vor dem Hintergrund des technischen Fortschritts in den vergangen zwanzig Jahre und einer sich aktuell dramatisch ändernden Arbeitswelt ist das stu(h)re Festhalten an mehr als zwanzig Jahr alten Planungen geradezu grotesk. Es ist zwingend, die Straßenbahnplanung nach so vielen Jahren der Weiterentwicklung auf Anfang zu stellen. Die Zeiten nach Corona brauchen andere Strukturen. Im Moment werden überall Fahrradkonzepte entwickelt. Auch Dank e-Bike werden mehr Leute umsteigen, mit mehr Homeoffice ändern sich die Bedarfe, die kriselnde Bremer Innenstadt wird nicht mehr der selbstverständliche Besuchermagnet sein. Es wäre sehr erwachsen, wenn Rat und Verwaltung eine umfassende Gesamtverkehrsplanung in Angriff nähmen, statt hier ein bisschen Tempo 30, noch ein wenig Bus, dort Straßenbahn und auf lange Sicht etwas mehr Fahrrad. Das muss alles in einen halbwegs logischen Zusammenhang gebracht werden. Und zwar bevor jetzt lauter „Bahnhöfe“ und P&R-Anlagen geplant und womöglich gebaut werden.
Wenn man nicht nur die Betriebs-, sondern auch die Investitions- und Folgekosten beim Vergleich Bus/Bahn betrachtet, wäre der Einsatz von Elektrobussen eine echte und vor allem relativ rasch zu realisierende Alternative zum geplanten Streckenausbau für die Bremer Straßenbahn. Angesichts der neuen klimapolitischen Erfordernisse muss die mit dem Netzausbau der BSAG angestrebte CO2-Minderung im Verkehr jetzt und nicht erst im nächsten Jahrzehnt verwirklicht werden.
Eine an den Bedürfnissen und Interessen der Bürger/innen orientierte Gestaltung des Verkehrs innerhalb der Gemeinden Stuhr sowie zwischen Stadt und Umland bei größtmöglicher Wahlfreiheit der Verkehrsmittelnutzung wird ein Schwerpunkt bei der Entwicklung eines zukunftsfähigen Konzepts für den privaten und öffentlichen Verkehr sein. Hierbei kommt es auf eine gute Erreichbarkeit von Einrichtungen der sozialen, kulturellen und sonstigen Versorgungsinfrastruktur innerhalb und außerhalb der Wohngemeinde bzw. Siedlungseinheit an. Weiterhin wird die Schaffung einer Quartiersmobilität angestrebt, d.h. im direkten Austausch mit den Bewohnern deren Bedürfnisse zu erforschen und nachfolgend eine Erarbeitung maßgeschneiderter Lösungen.
Dies sind nur einige Denkanstöße, wir informieren gerne über neue Lösungsansätze und konkrete Alternativen aus unserer Ideenfabrik.
Eine völlig am Bedarf der Büger:innen vorbei und ohne jegliche Beteiligung der Bürger:innen geplante Linie 8 lehnen wir weiterhin ab! Die Ablehnung der Linie 8 ein Alleinstellungsmerkmal von "Besser" in der hiesigen Parteienlandschaft.